Heute erhielt ich einen postalischen, eingeschriebenen Brief. Diesen Brief möchte ich in meinem Bericht genauer analysieren, jeder Besucher auf meiner Website ist herzlich dazu eingeladen, Kommentare dazu abzugeben.

Hintergrund

Die Person die ich betreute ist ein bereits älterer Herr mit einem relativ schlechtem Gehör. Mit anderen Worten waren nur Direktbesuche vor Ort oder aber schriftlicher Verkehr mittels E-Mail sinnvoll. Telefonate waren grundsätzlich sehr einseitig, da mich der Herr zu 95% nicht verstanden hatte. Dazu kommt eine Anfahrtszeit bei Vorort-Besuchen von 40 Minuten, natürlich doppelt zu rechnen (wegen der Rückfahrt), die ich aber grundsätzlich nie verrechnet hatte.

Bis auf wenige Pauschalabrechnungen hat der Herr von mir nie Beträge in Rechnung gestellt bekommen (dank meines „Good Will“), meist auch für die vielen Fernwartungen und äußerst detaillierten Anleitungen per E-Mail zu seinen verwendeten Programmen nicht.

Ein schwerwiegendes Problem war in den letzten Monaten auch, dass der Herr seine Zugangsdaten zu seiner E-Mail-Adresse irgend einem Dritten übergeben hatte und damit seine bestehende E-Mail-Adresse auch dadurch verlor, was offenbar auch mir zugelastet wird – warum auch immer. Kennwörter verbleiben bei mir grundsätzlich auf dem Kunden-Rechner, ich besitze keine Kennwörter von den Kunden (Firmenkunden sind hier die einzige Ausnahme, für Zugänge auf Server beispielsweise).

Als Zusatz möchte ich anmerken, dass der Kunde immer wieder Anflüge von paranoiden Meinungen hatte, sein elektronischer Schriftverkehr würde permanent überwacht werden. Auch mehrfache Informationen meinerseits, dass Daten auf seinem Rechner nicht von Dritten so einfach abgegriffen werden können, wurden von ihm mehrfach ignoriert.

Als von Google einmal bei einer von ihm versandten E-Mail „Mailer Daemon“ antwortete war er der Meinung, jemand würde seinen Schriftverkehr blockieren.

Auch mein Angebot, statt seinem Google Web-Mail die E-Mails lokal mit Microsoft Outlook abzurufen wollte er nie umgesetzt haben.

Aber genug der Vorrede: Auf der linken Seite befindet sich sein Brieftext, in der rechten Spalte möchte ich meine Kommentar dazu geben.

Herr Dozent Ebenhofer!

Da mir von Ihnen die Weiterleitung des Schreibens
unmöglich gemacht wurde, gebe ich schriftlich,
bekannt, dass ich jede Verbindung zu Ihnen mit
heutigem Datum, 10.12.20202, sofort beende. Ich
bin entsetzt, mit welchem Menschen ich gearbeitet
habe und bedaure zutiefst, dass mein Vertrauen,
ein großer Fehler von mir , dermaßen boshaft
missbraucht wurde- besonders durch Störaktionen
am PC und Verunmöglichung des Schreibens-, sodass
mir die Worte fehlen, wie man solche Menschen
weiter  mit positiven Zeilen bewerten würde.

Ich kann mir aktuell nicht erklären, was der Herr damit meint, ich hätte die Weiterleitung eines Schreibens unmöglich gemacht. Solche Aussagen hatte ich vom Kunden immer wieder einmal erhalten, ohne Angaben, was genau das Problem jetzt sei (Anm. EM/C4U: bei meinen häufiger stattfindenden Fernwartungen funktionierte immer alles).

Außerdem wüßte ich nicht, was ich Boshaftes oder welche Störaktionen ich machen könnte, da die Fernwartung, mit der ich dem Kundengerät gearbeitet hatte nur funktioniert, wenn der Kunde explizit das Programm für die Fernwartung händisch gestartet und den Zugriff erlaubt hatte. Mit anderen Worten habe ich keinen Zugriff auf das Gerät, solange der Kunde die Fernwartung nicht explizit geöffnet hatte. Und selbst dann greife ich prinzipiell nur auf Geräte zu, wenn ich im direkten Kontakt mit meinen Kunden stehe (Telefonat oder verbindlich vereinbarte Zeit per E-Mail).

Ich sehe auch keinen Sinn darin, warum ich bei einem Privatkunden beispielsweise griechische, katholische Texte „klauen“ sollte (die ich nicht lesen kann)…

Daher kann ich diesen Text ehrlich gesagt auch nicht ernst nehmen.

Ich werde ab sofort diese beiden Bewertungen, die 
ich jetzt zutiefst bereue, mit Wien besprechen und
als Irrtum und ungültig bekannt geben. Dass ich die
kindische Methode, die Sie mir heute gezeigt haben,
durch boshafte Einmischung bei meinem Schreiben an
Sie und Vernichtung meines Schreibens an Sie, sowie
die vielen Tage vor dem heutigen Datum, in denen
ich sogar Ihren Arrow gesehen habe und dadurch mich
blockiert haben, das ist die Höhe einer ganz zu
verwerfenden Arbeitsmethode und Hilfeversuch eines
sogenannten Technikers und Dozenten auf Zeit, der
das Vertrauen eines Kunden so tief in den Dreck zu
stecken vermag, dessen Beispiel man wohl nicht so
schnell in unserem schönen Land finden werde. Sie
sind für mich auf immer vergessen und ich werde mich
in Zukunft für bessere Arbeit einsetzen.

Anm.: Bei den Bewertungen ging es um die Plattform Herold.at.

Da ich die Anschuldigungen als haltlos betrachte, werde ich im Zweifelsfall auch Herold über diesen Beitrag informieren müssen.

Ich verstehe auch nicht, was mit kindischer Methode gemeint ist. Ich orientiere mich bei den Lösungsvorschlägen und der Wortwahl nach dem Kenntnisstand des jeweiligen Kunden. Dieser Kunde hatte IT-technisch keinen Ansatz, daher habe ich alles versucht, möglichst einfach mit Vergleichen zu erklären. Wenn das zu kindisch war, dann tut mir das sehr Leid!

Der Brief wurde per 10.12.2020 datiert, ich hatte an diesem Tag gar keinen Kontakt mit dem Kunden. An diesem Tag war ich ab 10:00 Uhr in Steyr unterwegs, ab 13:00 Uhr bei zwei verschiedenen Kunden in Mauthausen bis etwa 18:00 Uhr. An diesem Tag hatte ich keine einzige Fernwartung durchgeführt.

Anm.: Bei dem „Arrow“ wie er schreibt, handelt es sich um einen geisterhaften Cursor, der bei der Fernwartung sichtbar wird. Wie der geneigte Leser möglicherweise bemerkt hat, war ich an dieser Zeit nicht im Büro. Eine Fernwartung muss bei diesem Kunden per Hand aktiviert werden, das Fernwartungsprogramm befindet sich nicht im Autostart, sprich es muss zwingend händisch geöffnet werden. Daher kann ich mir nicht erklären, wer diese „Fernwartung“ hätte machen sollen.

Allerdings ist ein solcher „Geist-Cursor“ auch nur mit AnyDesk meines Wissens sichtbar, bei TeamViewer, den ich beim Kunden verwendet hatte, wird der Cursor direkt bewegt.

 

Ich erwarte keine Antwort, bis alle Probleme
fachgerecht geordnet sind. Ich muss jetzt nicht
mehrnach dem Hacker ausschauen; das verringert ein
wenig die Arbeit. Jeden Kontakt, bin ich ab sofort
gezwungen aus moralischen Gründen zu missachten
undjede Schrift zu retournieren. Einmal, wenn ich
nicht mehr leben werde, dürften Sie dann ein wenig
mehr nachdenklich werden was Sie Mir als Kunde
angetanhaben. Das zuständige Team in Irland ist
zutiefstgetroffen! Ich finde keine Worte, weil Sie
einen "älteren Menschen" so unverschämt ausgenutzt
haben, ihm nicht einmal alle Ihre Methoden ohne
rechtzeitiger Mitteilung ja ihmsogar das
Passwort entwendet haben. Das versteht mein
derzeitig erbetener Daten Bewacher wohl nicht, mit
dem ich Kontakt aufnehmen musste.

Hochachtungsvoll, Ihr sehr enttäuschter Kunde

[Name, Adresse]
10.12.2020

(Diesen Block musste ich nochmal neu schreiben, ich stellte gerade fest, dass der Text aus dem obigen Block kopiert wurde)

 

Der Kunde erwartet keine Antwort, ein paar Absätze später wird erwähnt, meine E-Mails / Briefe ohnehin zu ignorieren.

Ich gehe davon aus, dass es sich beim „Daten Bewacher“ um einen alternativen Dienstleister oder eine dritte Person handelt. Ich kann nur schlussfolgern, dass dieser bereits „länger“ mit dem Kunden arbeitete und möglicherweise bereits Zugangsdaten bspw. der Kunden-E-Mail-Adresse weitergeleitet hatte.

Sollte das so zutreffen, hätte mein ehemaliger Kunde den Wolf sozusagen direkt ins eigene Haus geholt.

Mir ist auch nicht bewußt, dass ich bislang auch nur einen Kunden ausgenutzt hätte, sei es daten- oder finanztechnisch.

Ich würde es begrüßen, wenn mich der „Daten Bewacher“ kontaktieren würde, um über den gesamten Ablauf zu sprechen. Das wird aber nicht passieren, so weit ich das einschätzen kann.

Abschluss

Bei etwa 350 Kunden die ich betreue ist das der erste Fall, bei dem mir Vorwürfe gemacht werden, die ich nicht nachvollziehen kann. Gegen konstruktive und nachvollziehbare Kritik habe ich nichts einzuwenden. In diesem Fall muss ich kopfschüttelnd leider zukünftige Anfragen des Kunden ad acta legen.

Ich wünsche meinem ehemaligen Kunden viel Erfolg mit seinem neuen „Daten Bewacher“, möge ihm dieser einen besseren Service bieten!

Diesen diesen Beitrag teile ich in Kürze per E-Mail mit meinen Kunden und den sozialen Netzwerken.

 

Natürlich freue ich mich auch über Kommentare meiner Kunden, ob andere Kunden ebenfalls ein Versäumnis meinerseits in Bezug auf Datensicherheit und Datenabgriff bestätigen können.